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Die Umorientierung – wichtiges Puzzleteil für den Rückruf

Umorientierung - erstes Puzzleteil für den Rückruf

Umorientierung kann sehr schwer sein

Die Umorientierung zum Menschen kann für einen Hund sehr schwer sein. Insbesondere in einer – für den Hund – spannenden Umgebung. Hunde reagieren auf Reize in ihrer Umgebung, sie können von Geräuschen, Gerüchen oder anderen Tieren abgelenkt sein. Ihr Geruchssinn ist bis zu 100’000 mal besser als der des Menschen. Wir können uns wohl kaum vorstellen, in was für einer Welt sich unsere Vierbeiner bewegen!

All dies kann die Orientierung an uns allgemein und besonders die aktive Umorientierung durch uns über ein Signal erschweren.

Puzzleteile eines sicheren Rückrufs

Ein sicherer Rückruf besteht aus vielen Verhaltensteilen:

  • Zuerst einmal muss der Hund unser Signal überhaupt hören können (Abstand, Umgebungsgeräusche, Wind, …)
  • Dann muss er sich vom Reiz weg zu uns hin umorientieren,
  • auf uns zulaufen,
  • weitere Ablenkungen ignorieren,
  • bei uns ankommen
  • und eine Belohnung entgegen nehmen (können).
  • Und wichtig: Das alles sollte vom Hund nicht als unangenehm oder Strafe empfunden werden, da ansonsten das Verhalten abnimmt, der Rückruf also schlechter wird.

Umorientierung gut generalisieren

Die Umorientierung ist also das erste Puzzleteil (abgesehen vom hören können) und sollte gut generalisiert werden. Das bedeutet, dass der Hund in verschiedenen Umgebungen, unter verschiedenen Ablenkungen und in unterschiedlichen Situationen in der Lage ist, seine Aufmerksamkeit auf seinen Menschen zu richten.

Die Umorientierung kann auf verschiedene Arten trainiert werden. Einerseits bietet sich «Einfangen» als Methode an, um die Orientierung an uns allgemein zu verstärken. Das bedeutet, dass der freiwillige Blickkontakt zu uns gemarkert1 und belohnt wird. Dazu kannst du gerne den Beitrag Jagd nach gutem Verhalten lesen. Zudem wird das Signal klassisch konditioniert, womit sich eine positive Erwartungshaltung ergibt. Weiter gibt es verschiedene Übungen, mit denen man das Verhalten spielerisch unterwegs trainieren kann, wie beispielsweise das 10-Leckerchen-Spiel2.

Meine Signale sind «Lina» für die Umorientierung (gelegentlich auch ein Schnalzen, aber das funktioniert auf weite Distanzen nicht) und «Hier» oder Pfiff für den Rückruf.

Versuche Dich doch einmal darauf zu achten, wann Du deinen Hund jeweils zu Dir rufst. Reagiert er sofort? Oder schnüffelt er zuerst eine Weile weiter und schaut dann irgendwann zu Dir? Klappt es nicht vielmehr erst dann, wenn Dein Hund kurz in Deine Richtung schaut?

Du kannst mir gerne von Deinen Erfahrungen berichten.

Die Umorientierung - wichtiges Puzzleteil für den Rückruf | Umorientierung

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  1. gemarkert = Markersignal geben. Ein Wort anstelle eines Clickers wie z.B. «Click», «Tak», «Yep» etc. ↩︎
  2. Ein Spiel, bei dem der Hund mehrere Leckerchen in verschiedene Richtungen hetzen darf und gleichzeitig diverse Dinge geübt werden können (Umorientierung, Rückruf etc.). ↩︎
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