Gegenkonditionierung – eine hilfreiche Methode für mich
Gegenkonditionierung ist eine Trainingsmethode, die mir persönlich bei Lina sehr geholfen hat. Das Ziel der Gegenkonditionierung ist es, eine negative emotionale Reaktion des Hundes auf einen Reiz in eine positive oder neutrale Reaktion umzuwandeln.
Mein Gamechanger – das Markersignal
Ebenfalls ein Gamechanger war für uns die Einführung des Markersignals. Ich hatte zuvor bereits mit dem Klicker trainiert. Mit der Schleppleine war mir das aber zu unhandlich und unpraktisch. Den Marker habe ich bei Ines Scheuer-Dinger im Kurs «Projekt Freilauf» kennengelernt.
Mit Hilfe des Markers konnte ich nun das Verhalten von Lina punktgenau einfangen. Ausserdem hat Lina nun verstanden, was erwünscht ist – vorausgesetzt der Marker ist wirklich gut konditioniert. Der Marker war und ist uns beim Training an Begegnungsthemen (Hunde sowie auch Passanten, Stimmen, Rollkoffern, Motorrädern, …) eine grosse Hilfe bei der Gegenkonditionierung.
Einsatz der Gegenkonditionierung bei Lina
Ich habe mit Lina bei der Gegenkonditionierung folgende Schritte durchgeführt:
- Der Blick zum anderen Hund (der Auslöser) resp. bereits die Wahrnehmung eines Hundes wird gemarkert und belohnt. Die Belohnung erfolgte bei uns tendenziell am Boden, da Lina dadurch den Blick abwenden musste und so «nette» Verhaltensweisen geübt wurden. Zu Beginn konnte sie stressbedingt kein Futter nehmen, was das Belohnen ziemlich herausfordernd machte.
- Lina hat relativ schnell gemerkt, dass es nach dem Marker etwas Tolles gibt. Im nächsten Schritt hat sie sich bei der Wahrnehmung eines Hundes von selbst abgewandt und mich erwartungsvoll angeschaut. Das habe ich gemarkert und entsprechend belohnt.
- Als dies gut funktionierte, habe ich ein Alternativverhalten abgefragt, das ich vorher bereits gut aufgebaut hatte, den Handtouch. Also: Lina nimmt einen Hund war, abwenden, Handtouch, Marker & Belohnung.
Durch dieses Vorgehen wurden zwei Dinge deutlich verbessert: Erstens die Emotionen von Lina, wenn sie einen Hund erblickt. Ihre Emotionen sind zwar eher bei neutral als bei positiv, für uns aber ein grosser Fortschritt. Zweitens das Abwenden können und ein anderes Verhalten zeigen. Inzwischen wählt Lina manchmal selbst ein Alternativverhalten wie auf einen Baumstamm stehen, sich um die eigene Achse drehen oder eben den Handtouch. Das finde ich grossartig!
Ich achte darauf, den Marker nur zu geben, wenn die Leine locker ist. Ausserdem habe ich die Erregungslage von Lina im Auge. Im oberen orangen Bereich (siehe Ist Dein Hund im grünen Bereich?) ist es zu spät, da schaffe ich lieber Abstand oder betreibe «Schadensbegrenzung», beispielsweise mit einem positiv aufgebauten Geschirrgriff.
Videos Stand November 2022
Die folgenden Videos zeigen etwa den Stand November 2022. Das war schon ein gewaltiger Fortschritt gegenüber unseren Anfängen. Inzwischen ist Lina bei den meisten Begegnungen ziemlich entspannt. Sie setzt sich teilweise von selbst hin und schaut mich an. Manchmal braucht sie etwas Unterstützung, manchmal findet sie selbst eine Lösung. Und nur noch selten kippt sie in den roten Bereich. Wir bleiben dran 😃.
Wichtig: Solche Trainings sollten unter Anleitung einer erfahrenen Hundetrainerin durchgeführt werden. Ich unterstütze Dich gerne dabei! Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Belohnung zu bestimmen und den Fortschritt Deines Hundes zu erfassen und zu sehen.
Weiterführende Informationen
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