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Hunde – Neue Erkenntnisse über Herkunft, Verhalten und Evolution der Kaniden

Buch Hunde - Neue Erkenntnisse...

Ray & Lorna Coppinger

Verkaufsbeschreibung

Hardcover, 372 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen

Die Biologen, Züchter, Trainer und erfolgreichen Schlittenhundeführer Ray und Lorna Coppinger blicken auf mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung mit Hunden zurück. Am Beispiel von acht verschiedenen Hundetypen – nämlich Familienhund, Dorfhund, Herdenschutzhund, Hütehund, Schlittenhund, Vorstehhund, Apportierhund und Spürhund – geben sie einen wissenschaftlich fundierten Einblick in das Leben der Hunde und ihre Beziehung zum Menschen. Die Autoren erklären, warum ihrer Meinung nach der Hund weder direkt vom Wolf abstammt, noch von den Menschen der Frühzeit gezähmt wurde; Hunde domestizierten sich vielmehr selbst, um eine neue ökologische Nische zu nutzen: die Abfallhaufen der mesolithischen Dörfer.

Sie zeichnen die Evolution der heutigen Hunderassen aus diesen frühen Dorfhunden lebendig nach und erläutern, wie sich die unverkennbaren Merkmale und Verhaltensweisen unserer Hunde – vom Vorstehen und Hetzen bis zum schlanken Körperbau der Laufhunderassen – aus dem genetischen Erbe und der Umwelt, in der die Welpen aufwachsen, entwickeln.

Durch ihre genauen und lebendigen Beschreibungen geben sie dem Leser das Gefühl, bei den einzelnen Entwicklungsstufen als stiller Beobachter dabei zu sein. Gleichzeitig scheuen sie sich nicht, die heutige Hundehaltung auch kritisch zu betrachten und Fragen über den Sinn und Unsinn der Rassezucht zu diskutieren.

Mein Eindruck

Das Buch gibt einen neuen Blick auf die Evolution des Hundes und regt zum Andenken an. Die Thesen sind plausibel beschrieben und fundieren auf diversen Studien und Erkenntnissen sowie der Erfahrung der Coppingers. 

Es wird unter anderem beschrieben, wie Verhaltensprogramme beim Hund zwar grundsätzlich immer genetisch vorhanden sind, jedoch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien aktiviert werden. Beispielsweise wird das Jagdverhalten beim Hütehund früher aktiviert wie beim Herdenschutzhund, was erklärt, warum ein Hütehund nie ein gleich guter Herdenschutzhund werden kann (wenn alle Voraussetzungen sonst gleich sind).

Erschüttert hat mich etwas der Abschnitt zur Hundezucht. Demnach verheissen geschlossene Zuchtbücher nichts gutes für die Rassen. Der Genpool wird dadurch immer weiter verringert, wodurch typische Rassekrankheiten zunehmen werden. Gäbe es eine natürliche Auslese für die Fortpflanzung, könnte die Natur dies vielleicht etwas ausgleichen. Aber durch das Zuchtmanagement durch den Menschen passiert das eben nicht. 

Mein Fazit

Sehr spannendes und fundiertes Buch, das gut zu lesen und nicht zu kompliziert geschrieben ist. Man sollte sich aber nicht davor fürchten, neue Denkanstösse und Sichtweisen zu erhalten. Ich kann es empfehlen.