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Pawsome Medical Training – tierisch clever

Medical Training mit Kooperationsdecke (choice based training)

Einführung in das Medical Training

Medical Training bezieht sich auf die Nutzung von wahlbasiertem Training (engl. choice based training), um den Hund freiwillig und kooperativ an medizinische Behandlungen oder Untersuchungen zu gewöhnen. Dieser Ansatz basiert auf positiven Verstärkungen und fördert die Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch.

Der Ansatz des wahlbasierten Trainings

Beim wahlbasierten Training wird dem Hund die Wahl gelassen, bestimmte Handlungen auszuführen oder sich bestimmten Situationen zu nähern. Anstatt den Hund zu zwingen oder zu kontrollieren, wird ihm die Möglichkeit gegeben, selbstständig zu entscheiden. Dies stärkt das Vertrauen des Hundes und fördert seine Kooperationsbereitschaft.

Einsatz im Ernstfall

Manchmal sind Behandlungen einfach nötig, obwohl man im Training noch nicht soweit ist. Meine Erfahrung mit Lina ist aber, dass durch das Medical Training zuhause die Termine in der Tierklinik dennoch viel entspannter sind. Ich verwende dann aber nicht meine Kooperations-Decke, da die Behandlung ja nicht einfach aufhören kann.

Meist frage ich im Warte- und Behandlungszimmer ein paar Tricks ab, mache Suchspiele und verbreite gute Stimmung. Während der Behandlung bleibe ich ruhig (ich kann das relativ gut in solchen Situationen) und vermittle Lina Sicherheit. Ich gebe ihr zu verstehen: «Halte kurz still, bald ist es vorbei». Am Schluss gibt es dann meist noch etwas ganz Tolles zum kauen, das ihr die Tierärztin geben kann. Bei uns ist diese Strategie bisher sehr gut aufgegangen.

Förderung von Kooperation und Vertrauen

Durch das choice-based Training werden Kooperation und Vertrauen zwischen Hund und Mensch gefördert. Der Hund lernt, dass er Kontrolle über seine Handlungen hat und dass positive Verstärkungen folgen, wenn er kooperiert.

Kooperations-Signale

Ein wichtiger Aspekt ist die Verwendung von Kooperations-Signalen. Diese dienen dazu, dem Hund klare Signale zu geben und ihm Sicherheit zu vermitteln.

Beispielsweise können dies spezielle Verhaltensweisen sein, mit denen der Hund signalisiert, dass er bereit für die Behandlung ist. Häufig werden folgende Verhalten verwendet, es sind aber auch andere denkbar.

  • Kinn-Target: Dabei legt der Hund seinen Kopf in die Hand, auf das Knie oder auf ein Tuch. Sobald er seinen Kopf hebt, hört die Behandlung auf.
  • Ruhig auf der Seite liegen: Solange der Hund ruhig auf der Seite liegt und der Kopf am Boden ist, kann die Behandlung erfolgen. Sobald der Hund seinen Kopf hebt, hört die Behandlung auf.

Es kann auch eine sogenannte Kooperations-Decke verwendet werden. Diese funktioniert ähnlich wie die Verhaltensweisen. Solange sich der Hund mit allen vier Pfoten auf der Decke befindet, kann die Behandlung statt finden. Geht der Hund von der Decke, hört die Behandlung auf.

Exit-Target

Das Exit-Target ist ein Ort, wo der Hund hin gehen kann, wenn es ihm zu viel wird. Dies kann beispielsweise ein Schnüffelteppich oder eine Kartonschachtel sein. Geht der Hund dorthin, versteckt man dort Leckerli und der Hund darf diese suchen. Durch das Aufsuchen des Exit-Targets teilt der Hund mit, dass er nicht mehr kooperieren kann. Dies sollte dann respektiert werden.

Vorteile des Medical Trainings

Das Medical Training bietet zahlreiche Vorteile für Hund, Besitzerin und behandelnden Tierärztin. Der Hund wird stressfreier an medizinische Behandlungen herangeführt, was zu einer angenehmeren Erfahrung führt. Besitzerinnen können sich sicherer fühlen, da ihr Hund entspannter ist. Tierärztinnen können effektiver arbeiten, da kooperative Hunde Untersuchungen und Behandlungen erleichtern.

Medical Training mit Lina

Lina ist grundsätzlich sehr offen gegenüber Menschen, aber auch eher skeptisch, wenn es um Berührungen und Manipulationen geht. Ich denke für sie ist es sehr schwierig, Kontrolle abzugeben und ausgeliefert zu sein (nebenbei: das ist es für mich auch!). Ich mache mit ihr regelmässig kurze Übungseinheiten zu verschiedenen Behandlungen. Im Fokus stehen bei uns die Zähne und Blut abnehmen. Ein Wunschtraum wäre, ihre Zähne auch ohne Narkose röntgen zu können!

Krallen schneiden
Spritze simulieren
Zähne und Abschluss

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist das Medical Training eine innovative und effektive Methode, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer geliebten Vierbeiner zu fördern. Durch die wahlbasierte Herangehensweise stärken wir die Kooperation und das Vertrauen zwischen Hund und Mensch. Das Ergebnis sind positive und stressfreie medizinische Erfahrungen für unsere treuen Begleiter.

Weitere Informationen

Wenn auch Du mehr über das Medical Training erfahren möchten, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Gemeinsam können wir die Gesundheit Deiner Fellnase unterstützen und ihr ein glückliches und erfülltes Hundeleben ermöglichen. Für diese Art des Trainings eignet sich besonders das Online-Training, da die Umgebung zunächst ablenkungsfrei sein sollte. Durch gezielte Anleitung und Unterstützung können wir Schritt für Schritt an der Kooperation und dem Vertrauen Deines Hundes arbeiten, um positive medizinische Erfahrungen zu gewährleisten.

Kampagnen über positives Hundetraining

Kampagne von #PositiveRocks!®: https://www.positive-rocks.com

Gemeinschaft von Menschen mit Hund, Hundeschulen, Vereinen, Trainerinnen und Trainern, die sich grundsätzlich zu gewaltfreiem Hundetraining auf Basis der neuesten verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnisse verpflichten: https://trainieren-statt-dominieren.de