Titelbild ist mit Ironie zu betrachten 😉
Was bedeutet Dominanz?
Dominanz bezieht sich in der wissenschaftlichen Terminologie oft auf die Vorherrschaft eines Merkmals oder Verhaltens in einer Population. In der Psychologie beschreibt der Begriff beispielsweise die Tendenz eines Individuums, in sozialen Interaktionen Einfluss auszuüben oder die Kontrolle zu übernehmen. In der Biologie kann Dominanz die Ausprägung bestimmter Gene oder Merkmale in einer Population beschreiben.
Der Begriff kann in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen unterschiedlich definiert sein, aber im Allgemeinen bezieht sich Dominanz auf die Vorherrschaft, Überlegenheit oder Kontrolle in einem bestimmten Kontext.
Alpha-Wölfe und Dominanz: Woher kommt diese Idee?
Um den Begriff «Dominanz» anhand von Studien und Wölfen in Gefangenschaft zu erklären, können wir auf eine bekannte Studie von David L. Mech aus dem Jahr 1999 zurückgreifen. Diese Studie befasst sich mit dem Mythos der Alpha-Wölfe in Gefangenschaft und hat wichtige Erkenntnisse über das Verhalten von Wölfen geliefert.
In der Studie von David L. Mech wurde festgestellt, dass das Konzept der Dominanz bei Wölfen in freier Wildbahn anders ist als in Gefangenschaft. In der Natur herrscht bei Wölfen ein soziales Gefüge, das auf Zusammenarbeit und Kooperation basiert, anstatt auf einem strengen Dominanz- und Unterwerfungsverhältnis.
Wölfe in Gefangenschaft zeigen aufgrund der begrenzten Ressourcen und des unnatürlichen Umfelds manchmal ein hierarchisches Verhalten, das als Dominanz interpretiert werden kann. Dieses Verhalten ist jedoch nicht so ausgeprägt wie oft angenommen und entspricht nicht dem Bild von «Alpha-Wölfen», die die Rangordnung mit Gewalt und Unterdrückung aufrechterhalten.
Quellen:
- L. David Mech (1999). Alpha status, dominance, and division of labor in wolf packs. In: Canadian Journal of Zoology. 77(8): 1196-1203.
- L. David Lech (2000). Leadership in wolf, Canis lupus, packs. In: Canadian Field-Naturalist. 114(2): 259-263.
Diese Studien liefern wichtige Einblicke in das Verhalten von Wölfen und zeigen, dass das Konzept der Dominanz bei diesen Tieren komplexer ist als oft angenommen.
Dominanz bei Hunden oder doch nicht?
Die Frage, ob es Dominanz bei Hunden gibt, ist ein kontroverses Thema in der Verhaltensforschung. Frühere Annahmen basierten oft auf falschen Interpretationen des Verhaltens von Wölfen in Gefangenschaft und wurden auf Hunde übertragen. In den letzten Jahren haben sich jedoch viele Verhaltensforscher von dem Konzept der Dominanz bei Hunden distanziert.
Studien und Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Verhalten von Hunden komplexer ist und nicht einfach auf eine lineare Dominanzhierarchie reduziert werden kann. Das Verhalten von Hunden wird vielmehr durch verschiedene Faktoren wie individuelle Persönlichkeiten, soziale Interaktionen, Lernerfahrungen und Umweltbedingungen beeinflusst.
Expertinnen empfehlen heute, das Verhalten von Hunden auf der Grundlage von positiver Verstärkung und einer Beziehung basierend auf Respekt und Vertrauen zu fördern, anstatt auf Dominanz und Unterwerfung zu setzen. Hunde sollten als individuelle Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Emotionen betrachtet und ihr Verhalten durch eine positive, faire und partnerschaftliche Erziehung und Kommunikation gelenkt werden.
Insgesamt ist die Idee der Dominanz bei Hunden heute überholt und es wird empfohlen, sich auf moderne Erkenntnisse der Verhaltensforschung zu stützen, um eine gesunde und positive Beziehung zu Hunden aufzubauen.
Seit ich mich von der Idee lösen konnte, dass Lina mich dominieren möchte, mir auf der Nase herumtanzt oder Ähnliches, hat sich unsere Beziehung deutlich verbessert. Endlich war ich offen dafür, ihre Bedürfnisse zu sehen und wahrzunehmen. Es wurde mir klar, dass Dominanz überhaupt keine Rolle spielt und nichts mit ihrem Verhalten zu tun hat. Vielmehr stehen Bedürfnisse dahinter. Ein Hund denkt nicht wie ein Mensch, sondern hat eigene Emotionen und handelt danach. Letztendlich sucht auch ein Hund nach positiven Emotionen oder Verhaltensweisen, die ihm nützen.
Was ist also unsere Angst, wenn wir unseren Hund entscheiden lassen? Oder ihn an einer Stelle schnüffeln lassen, die er selbst ausgesucht hat? Was könnte schon Schlimmes passieren? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Bei uns ist bisher überhaupt nichts Schlimmes passiert, im Gegenteil, es gab nur Positives daraus.
Es ist befreiend, sich von alten Vorstellungen und Ängsten zu lösen und stattdessen eine Beziehung auf Augenhöhe mit meiner Hündin zu pflegen. Die positiven Erfahrungen, die wir gemeinsam gemacht haben, bestätigen mir immer wieder, dass das Loslassen von Kontrolle und Dominanz zugunsten von Respekt und Vertrauen der Schlüssel zu einer erfüllten Partnerschaft ist.
Verständnis statt Dominanz
Für unsere Hunde ist es viel angenehmer, wenn sie merken, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen und sie verstanden werden. Denn dann müssen sie nicht immer heftiger und deutlicher werden, um sich Gehör zu verschaffen. Stattdessen können unsere Vierbeiner ihre Bedürfnisse subtil anzeigen, und wir können darauf eingehen. Statt auf Dominanz und Kontrolle zu setzen, können wir eine Partnerschaft aufbauen, die auf gegenseitigem Verständnis und Wertschätzung basiert. Indem wir unseren Hunden die Möglichkeit geben, sich auf ihre eigene Weise auszudrücken und ihre Persönlichkeit zu entfalten, schaffen wir eine Umgebung, in der sie sich sicher und geborgen fühlen.
Letztendlich profitieren sowohl der Hund als auch der Mensch von einer Beziehung, die auf Verständnis, Respekt und Empathie beruht. Indem wir uns auf die Bedürfnisse unseres Hundes einlassen und ihn als individuelles Lebewesen mit eigenen Emotionen und Bedürfnissen sehen, können wir eine tiefe und erfüllende Bindung aufbauen, die von gegenseitigem Vertrauen und Zuneigung geprägt ist.
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Ich freue mich darauf, Dir und Deinem Hund zu helfen, eine starke und harmonische Beziehung aufzubauen.