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Alta und Hammerfest: Eine Reise durch Natur, Kultur und Geschichte

Alta und Hammerfest: Eine Reise durch Natur, Kultur und Geschichte | hammerfest

Natur, Kultur und Historisches in Alta

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht, starteten wir unseren Tag mit einem Besuch beim Reifenhändler. Glücklicherweise konnte er Winterräder in Tromsø bestellen – ein Glücksfall, denn ansonsten hätten wir etwa eine Woche auf die Lieferung warten müssen. Die Reifen waren zwar recht teuer, aber das war zu erwarten. Und mir waren Winterpneu lieber, denn ich kann auf meiner Reise durchaus in den Winter kommen…

Von Rentieren und geschichtlichen Eindrücken

Nach dem Reifenhändler besuchten wir das Museum von Alta. Was für ein Ort! Dieses Museum ist wirklich höchst spannend und die Geschichte dahinter fasziniert mich unglaublich. Die Ausstellung ist sehr schön gestaltet und bietet einen tiefen Einblick in die Vergangenheit der Region. Im Museum gönnte ich mir einen Kaffee vom Lagerfeuer und hatte ein interessantes Gespräch mit einem der Angestellten. Ich erfuhr, dass alle Rentiere in Norwegen den Sami gehören und es keine frei lebenden Rentiere gibt, die niemandem gehören.

Weiter erfuhr ich im Museum, dass die meisten Gebäude hier nach 1945 gebaut wurden, da die Nazis nach ihrer Niederlage alles zerstört hatten (Politik der verbrannten Erde). Die Städte wurden danach wieder aufgebaut. Ein erstaunliches Stück Geschichte, das die Widerstandsfähigkeit der Menschen hier zeigt.

Abenteuer in der Natur

Zurück auf dem Waldparkplatz in Alta – die Plätze am Hafen waren mir zu stressig und ungemütlich – machten Lina und ich am nächsten Tag einen herrlichen Morgenspaziergang auf den Skoddevarre. Die Aussicht war atemberaubend und Lina war in ihrem Element.

Noch keine Nachricht vom Reifenhändler, also nutzen wir die Zeit für einen Besuch der Nordlicht-Kathedrale und eine kurze Bikejöring-Runde. Nichts geht über ein bisschen Action, um den Tag aufzupeppen!

Nun sind auch die Reifen angekommen und ich habe am nächsten Morgen früh einen Termin. Noch ein Abstecher ins Sami-Museum, das zwar nett war, aber (aus meiner Sicht) nicht ganz an das Museum von Alta heranreichte. Vielleicht hätte sich hier allerdings auch ein Guide gelohnt.

Gedanken beim ATN-Zoom-Meeting

Am Abend hatte ich zwei Zoom-Meetings geplant. Eines davon war besonders interessant und brachte viele Gedanken in Bewegung. Es fiel mir wieder auf, dass ich oft schneller rede, als mein Gehirn denken kann, wenn ich von Themen begeistert bin. Das führt dazu, dass ich wichtige Punkte vergesse oder unstrukturiert erscheine. Nun ja, der erste Schritt ist wohl die Selbsterkenntnis. Ich kann nicht aus meiner Haut, das ist einfach Teil meines Charakters. Vielleicht sollte ich das einfach akzeptieren und daran arbeiten, meine Begeisterung zu kanalisieren, anstatt sie zu zügeln.

Dabei wird mir mal wieder bewusst, dass die Reaktivität von Lina ja ähnlich ist. Auch sie reagiert impulsiv, wenn sie emotional – ob positiv oder negativ – berührt ist. Es ist interessant zu erkennen, wie ähnlich sich unsere Reaktionen in manchen Situationen sind und wie wir beide auf Emotionen reagieren.

Erfolgreicher Reifenwechsel und neue Reisepläne

Der Reifenwechsel am nächsten Morgen verlief reibungslos – keine Katastrophen in Sicht! Die Frau beim Empfang verdrehte leicht die Augen, als ich erwähnte, dass ich als nächsten nach Hammerfest fahre. Anscheinend nicht der Hotspot der Alta-Bewohner. Sie empfahl mir jedoch einige andere Orte entlang der Landschaftsroute, die ich ohnehin noch besuchen möchte.

Ein Tag in Hammerfest

Wir sind in Hammerfest angekommen und haben uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt angesehen. Der Struve-Meridianbogen ist UNESCO-Weltkulturerbe, zusammen mit den Messpunkten anderer Länder. Beim Freilichtmuseum wurden Gebäude von anderen Inseln hier wieder aufgebaut. Auch in Hammerfest wurde nach dem zweiten Weltkrieg praktisch alles zerstört. Das rote Haus war ein Öllager und ist eines der wenigen Gebäuden, die nicht zerstört wurden.

Viele Rentiere und ein Regentag

Gerade stehen wir auf einem Parkplatz oberhalb des Hafens an einem Aussichtspunkt. Hier entdecke ich eine Sami-Siedlung, ähnlich wie in Alta, und beobachte, wie einige Rentiere frei herumlaufen. Sie waren sogar so frech, dass sie am Auto Gras gefressen haben. Ich finde das irgendwie amüsant.

Rentier frisst bei ALMI

Trotz oder gerade wegen des Regens und des ungemütlichen Wetters draussen habe ich erstaunlich gut geschlafen. Obwohl ich bereits um 20:30 Uhr im Bett war, konnte ich bis fast 8:00 Uhr schlafen. Es war so gemütlich, im warmen Bett zu liegen. Leider konnte ich nicht heizen, da ich zu wenig Strom hatte. Ich hatte vergessen, den Kühlschrank auf 12 V abzuschalten, was schon einmal passiert ist. Deshalb werde ich wohl den Kühlschrank während der Fahrt nicht mehr einschalten, da ich keine leicht verderblichen Lebensmittel dabei habe und es nicht besonders warm ist. Allerdings soll es morgen sonnig sein, dann lädt die Batterie wieder.

Noch mehr Rentiere

Am nächsten Morgen – zunächst noch neblig – haben wir viele Rentiere gesehen. Es überrascht mich nicht mehr, dass sie so zutraulich sind, denn es gehören wohl alle den Sami und Hammerfest ist zusätzlich ein Rentierzuchtgebiet. Die Rentiere sind also den Kontakt mit Menschen gewohnt. Für Lina sind sie ähnlich wie Rehe und sie findet sie genauso faszinierend.

Lina findet’s sehr spannend!

Danach sind wir ein Stück zurückgefahren bis zur E6 und reisen nun weiter zur Landschaftroute Havøysund.

Unterwegs auf Havøysund

Aktuell sind wir auf der Landschaftsroute Havøysund unterwegs. Die Landschaftsroute ist wirklich atemberaubend. Die Steinformationen sind anders, mehr geschichtet als grosse Blöcke. Der Nebel hat sich verzogen und der Himmel ist strahlend blau. Die Landschaft ist etwas weiterläufiger als beispielsweise auf den Lofoten oder bei Tromsø. Mir gefallen diese Landschaften sehr.

Spannenderweise kann Lina inzwischen unterschieden, ob sie in Salz- oder Süsswasser badet. Salzwasser trinkt sie nicht. Sehr clever!

Lina hat beim See oben auch noch ein Stück Fell gefunden und war sehr stolz! Hier sieht man ihre Jagd-Passion gut.

Lina schüttelt und zerrupft ihren Fund.
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