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Umstritten – der Hund muss «Hallo» sagen

Der Hund muss Hallo sagen - Mythos und Vorurteil

Muss der Hund wirklich «Hallo» sagen?

Vorurteile sind weit verbreitet und können in verschiedenen Bereichen des Lebens auftreten – auch in Bezug auf unsere pelzigen Freunde, die Hunde. Ein häufiges Vorurteil, dem viele Hundebesitzerinnen begegnen, ist die Erwartung, dass ihr Hund «Hallo» sagen muss. Doch ist dieses Vorurteil gerechtfertigt?

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Hunde keine Sprache wie wir Menschen haben. Sie kommunizieren auf ihre eigene Art und Weise, hauptsächlich durch Körpersprache und Lautäusserungen. Das bedeutet, dass sie nicht in der Lage sind, Worte wie «Hallo» zu sagen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Hunde individuelle Persönlichkeiten haben. Einige Hunde sind von Natur aus freundlich und aufgeschlossen, während andere eher schüchtern oder zurückhaltend sind. Es ist wichtig, die Persönlichkeit und die Grenzen jedes einzelnen Hundes zu respektieren und nicht von ihnen zu erwarten, dass sie sich auf eine bestimmte Weise verhalten.

Darüber hinaus ist es wichtig zu bedenken, dass Hunde nicht immer in der Stimmung sind, mit anderen zu interagieren. Sie können gestresst, ängstlich oder einfach nur müde sein. Es ist wichtig, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu respektieren und ihnen Raum zu geben, wenn sie es brauchen.

Körpersprache

Vorurteil Hund muss hallo sagen

Die entsprechenden Signale sehen wir an der Körpersprache und am Verhalten der Hunde. So wie auf dem Bild links sollte es eben nicht aussehen.

Auf meinen Spaziergängen begegne ich häufig der Situation oder sogar der Erwartung, dass sich die Hunde kurz «Hallo» sagen sollen. Häufig ist dies ein entgegenkommendes Mensch-Hund-Team. Lina hat dabei kaum Zeit, den anderen Hund einzuschätzen, seinen Geruch aufzunehmen (dafür braucht es keinen Körperkontakt!) und sich freundlich zu verhalten.

Kommt es dann doch zum Nahkontakt an der Leine, sehe ich häufig angespannte Hunde, die Rute hoch erhoben, Körperspannung eher steif. Wenn dann einer der Hunde beginnt, herumzuhüpfen (meist ein Fiddeln1) oder zu bellen (meist Wunsch nach Abstand, der schon vorher da war), trennen sie die Teams. Und zwar leider meistens dann, wenn die Erregung der Hunde am höchsten ist.

Was lernt der Hund?

Was sollen unsere Hunde daraus lernen? Wahrscheinlich nicht das, was wir gerne hätten!

Besser wäre folgendes:

Körpersprache und Ausdrucksverhalten des Hunde kennen und lesen lernen.

Den Hunden die Zeit und den Abstand geben, den sie brauchen.

Falls Kontakt gewünscht ist, sich zuerst in angemessenem Abstand absprechen, während die Hunde beim Menschen warten.

Ein paar Schritte zusammen in die gleiche Richtung laufen.

Wenn die Erregung gesunken ist und es für die Hunde in Ordnung ist, kann nun der Kontakt so beiläufig gestaltet werden.

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  1. Fiddeln ist eine der Bewältigungsstrategien zu denen auch Fight, Flight und Freeze gehören. ↩︎
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