Einige Vorurteile als Beispiel
Zum positiven Hundetraining gibt es einige verbreitete Vorurteile, die ich selbst bereits einige Mal gehört oder gesagt bekommen habe. Hier sind drei gängige Beispiele:
«Positive Verstärkung funktioniert nicht bei schwierigen Hunden.»
Ein häufiges Vorurteil ist, dass positive Verstärkung nur bei einfachen Hunden funktioniert und bei schwierigen Hunden nicht effektiv ist. Dies ist jedoch nicht wahr. Positive Verstärkung kann bei Hunden jeder Rasse, Grösse oder Persönlichkeit angewendet werden, erfordert aber möglicherweise etwas mehr Geduld und Anpassung.
«Positive Verstärkung bedeutet, den Hund zu verwöhnen und Gratis-Kekse zu verteilen.»
Ein ebenfalls häufige Meinung ist, dass positives Hundetraining darauf abzielt, den Hund zu verwöhnen und ihm keine Grenzen zu setzen. Das ist jedoch nicht der Fall. Positives Hundetraining basiert auf Belohnung und Motivation, aber es beinhaltet auch klare Regeln und Grenzen. Es geht darum, den Hund zu ermutigen, das gewünschte Verhalten zu zeigen, anstatt ihn zu bestrafen oder einzuschüchtern.
«Positive Verstärkung macht den Hund zu abhängig von Belohnungen.»
Weiter denken viele Menschen, dass positives Hundetraining dazu führt, dass der Hund nur noch auf Belohnungen angewiesen ist und ohne diese nicht gehorcht. Dies ist jedoch nicht der Fall. Positive Verstärkung hilft dem Hund, das gewünschte Verhalten zu lernen und zu verstehen, aber es bedeutet nicht, dass der Hund immer eine Belohnung benötigt, um zu gehorchen. Mit der Zeit kann der Hund lernen, das gewünschte Verhalten auch ohne Belohnung zu zeigen.
Es ist wichtig, diese Vorurteile zu überwinden und sich über die Prinzipien und Vorteile des positiven Hundetrainings zu informieren. Positive Verstärkung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und ist eine effektive und liebevolle Methode, um einen gut erzogenen und glücklichen Hund zu haben.
Eigene Erfahrung mit Vorurteilen und positivem Hundetraining
Ich selbst bin sehr froh, mit Lina den positiven Weg eingeschlagen zu haben. Und ich bin absolut überzeugt davon!
Zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit habe ich so einige Tipps bekommen wie Weg abschneiden, Hund blocken, mit Wasser anspritzen (aversive Methoden = positive Strafe). Solche Methoden ändern aber gar nichts an der Emotion des Hundes und dem Grund seines Verhaltens. Bei Lina hat es zudem nichts gebracht (ja, ich habe leider das eine oder andere angewandt, hat sich aber nie gut angefühlt), ihr Stress mir der Umwelt war grösser als der Stress durch mich. Das einzige was ich erreicht habe war, dass sie Unsicherheiten mir gegenüber entwickelt hat und ich für sie unberechenbar wurde.
Unterwegs begegne ich nach wie vor immer wieder Vorurteilen. Wenn beispielsweise Lina bei Passanten mich anschaut statt diese zu verbellen, bekommt sie dafür ein Leckerchen. Weil dieses Verhalten haben wir gelernt und geübt, es ist das gewünschte Alternativverhalten. Andere Personen, die das sehen, nennen häufig das Vorurteil von «Gratis-Keksen» und kein erlerntes und erwünschtes Verhalten.
Aufs positive Verhaltenskonto einzahlen

Damit man das positive Training optimal im Alltag, also auch in schwierigen Situationen nutzen kann, müssen allerdings die Signale vorher in Ruhe aufgebaut und gefestigt werden. Wie wenn man regelmässig auf ein Sparkonto einzahlt, um dann später den Betrag mit Zinsen und Zinseszinsen zu ernten. Das ist vielleicht ein kleiner Stolperstein, bei dem viele zu wenig Geduld für den sauberen Aufbau aufbringen und die Signale zu früh in Ernstsituationen einsetzen wollen. Es lohnt sich aber sehr, diese Geduld aufzubringen!
Weiterführende Informationen zum positiven Hundetraining
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Es gibt diverse Kampagnen, welche das positive Hundetraining unterstützen. Ein paar davon möchte ich an dieser Stelle gerne nennen und empfehlen. Die Aufzählung ist sicher nicht abschliessend und kann gerne ergänzt werden. Schreibe mir gerne unter Kontakt, wenn Du eine gute Empfehlung hast!